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Frauenwelten auf Station in Stuttgart

Stuttgarter Wochenblatt, Ost, 12.11.2014, Thomas Miedaner

Frauenwelten auf Station in Stuttgart
Freies Radio setzt Projekt „Frauenwelten – das Leben von Migrantinnen“ fort

Eigentlich könnten sie in ihrer Sendung auch über sich selbst berichten: Daiana Maties aus Rumänien, Elena Maslovskaya aus Russland, Patricia Ghitis aus Kolumbien und Patrizia Caracciolo aus Italien. Die vier gestalten das Projekt „Frauenwelten das Leben von Migrantinnen“ – und nutzen bei ihren Sendungen das Insiderwissen, das sie als Neu-Stuttgarterinnen über das Dasein als Migrantin haben.
Von Mai 2011 bis April 2012 hatte das Freie Radio für Stuttgart das Projekt „Frauenwelten – Migrantinnen im Radio“ realisiert. „Ziel war es damals, die Vielfalt und Verschiedenartigkeit, Erfahrungen, Interessen, Wünsche und Probleme von Frauen mit Migrationshintergrund aus Stuttgart und Umgebung bekannt zu machen“, erklärt Maslovskaya. Und das ist auch das Ziel bei der Neuauflage. „Das Format hatte für breites Interesse gesorgt“, erinner sie sich. Viele Zuhörer, Organisationen und Migranten waren interessiert – es gab viele Interviewanfragen und rege Teilnahme bei Themensendungen. „Wegen anderer Projekte ist es allerdings ein wenig in den Hintergrund gekommen.“ Nun soll die Sendung wieder bis April kommenden Jahres wieder eine wichtige Stütze beim Freien Radio für Stuttgart werden. In der Sendereihe sind Beiträge, Nachrichten und Interviews zu Kultur, Arbeitswelt, Gesundheit, sowie Gesellschafts- und Familienleben geplant. Bei der ersten Ausgabe vor rund zwei Jahren waren die Frauen noch zu dritt, mit Patrizia Caracciolo aus Italien haben sie nun Verstärkung bekommen. Drei Aspekte im Leben von Migrantinnen sind für das Projekt besonders wichtig: Arbeitsplatz und Familie. „Dabei soll es um Arbeitsbedingungen, billige Arbeitskräfte aus dem Ausland, verlassene Familien und Kinder gehen“, erklärt Maslovskaya. Der zweite Aspekt ist die Gesundheit: „Wir haben zum Beispiel eine ältere Frau zu Gast, bei der es um die Frage geht, soll ich hier bleiben oder zurück gehen.“ Der dritte Aspekt ist die Kreativität. Insgesamt 35 Sendungen sind geplant – teils in gemeinsamer Arbeit, teils völlig unabhängig voneinander. Gemein haben die Sendungen jedoch alle, dass es sehr persönlich zugeht. Dabei hilft den Frauen oft auch die eigene Erfahrung als Migrantin. „Wir haben da schon eine InsiderSicht. Jemand der hier geboren ist, fallen viele Probleme und Situationen, die man erlebt, wenn man in eine andere Kultur kommt erst gar nicht auf.“ Das Projekt wird gefördert durch die Landesanstalt für Kommunikation BadenWürttemberg. Die nächste Sendung wird am morgigen Donnerstag, 13. November, um 19 Uhr im Freien Radio für Stuttgart gesendet. (Welle 99,2). Zu Gast bei Elena Maslovskaya ist die Leiterin des Fraueninformationszentrums Doris Köhncke. Die Sendung läuft von 19 bis 20 Uhr. Claudia Patricia Ghitis senden am Dienstag, 25. November, von 11 bis 12 Uhr mit Interviewpartnerin Dr. Lucimara BraitPoplawski aus Brasilien: Themen: Qualifizierte Migrantinnen in Deutschland Wie funktioniert die Integrationspolitik in Deutschland? Welche Möglichkeiten haben die qualifizierte Fachkräfte im sozialen Bereich?

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