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radioSCHAUen: Feministische Auseinandersetzung mit Gentechnik und Epigenetik

Live im Foyer des FRS, on Air und im Videostream

Fem FM präsentiert:

Teil I – 15.00- 17.00 Uhr Im Rahmen des Festivals „We all came out of a pussy“ des Feministischen Frauen*Gesundheitszentrums Stuttgart e.V. und im Rahmen der Reihe „Radioschauen“ des Freien Radios Stuttgart wollen wir uns in einem Gespräch mit der neuen Technologie CRISP/Cas9 (die sogenannte Genschere) und ihren möglichen Auswirkungen auf unser Leben beschäftigen. 2020 erhielten die beiden Molekularbiologinnen Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna den Nobelpreis für Chemie für ihre bahnbrechende Entdeckung der Genschere CRISP/Cas9. Die Wissenschaftlerinnen entdeckten eine molekulargenetische Methode, mit der das Erbgut von pflanzlichen, tierischen aber auch menschlichen Zellen – im Vergleich zu älteren Methoden – leicht und gezielt verändert werden kann. Wie jede technische Revolution, jeder Quantensprung an Wissen, ein gutes Werkzeug darstellen kann z.B. zur Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen gegen Erkrankungen wie ALS, Krebs oder HIV, beinhalten diese Möglichkeiten aber auch schwer abschätzbare Risiken. Erkrankungen könnten ausgelöst werden und ein falscher Einsatz kann die Biodiversität und letztlich die Bedingungen für menschliches Leben auf diesem Planeten in Gefahr bringen. Durch die vielfältigen Versprechen, die seitens Biotech-Industrie gemacht werden, ist eine realistische Debatte über die Chancen und Risiken der Technologie oft erschwert. In dieser Sendung geht es darum, den Hörer_innen und Teilnehmenden den aktuellen Stand der Wissenschaft näher zu bringen, um zu einer fundierten Debatte über die Möglichkeiten und Risiken beizutragen.

An dem Gespräch beteiligt sind: Dr. Brigitte Schönberger, ehemalige Molekularbiologin mit Schwerpunkt Epigenetik, heute Forscherin in den Erziehungswissenschaften, stellt die Prinzipien der Technologie vor sowie deren möglichen Einsatz und deren ethische Aspekte. Dr. Isabelle Bartram, Molekularbiologin, Mitarbeiterin vom Gen-ethischen Netzwerk e.V., einem Verein mit Sitz in Berlin, der sich kritisch mit gesellschaftlichen Auswirkungen von Gen-, Bio- und Reproduktionstechnologien beschäftigt. Doris Braune, Heilpraktikerin, Schwerpunkt Frauenheilkunde und in dem Kontext Reproduktionsmedizin Moderatorin: Yolanda Braun, Diplombiologin, tätig in Bildung & Vermittlung

Teil II 17.00-18.00 Uhr Gentechnologie – Erfahrungen aus dem globalen Süden Seit 16 Jahren ist das FF*GZ Stuttgart in Verbindung mit dem indigenen Projekt OMIECH, einem Zusammenschluss traditioneller Heiler, Heilerinnen und Hebammen aus dem Hochland von Chiapas / Mexiko. Sie sind in der Vergangenheit und bis heute immer wieder damit konfrontiert worden, dass neue Erkenntnisse der Gentechnologie gegen sie eingesetzt wurden wie beispielsweise die Erfahrung von Biopiraterie oder auch, dass in ihrem Umfeld gentechnisch veränderter Mais angepflanzt wird ohne die Erlaubnis der indigenen Bevölkerung.
Wenn uns die digitale Technik keinen Strich durch die Rechnung macht, werden wir in der dritten Stunde eine direkte Verbindung zu Menschen des indigenen Projektes OMIECH in Mexiko herstellen und ihre Stimme dazu hören. Eventuell werden wir dieses Gespräch in Englisch führen.

Im Studio unterstützt uns Armin Fischer, Stadtrat der Linken in Fellbach und verantwortlich für die Sendung „ Die Fellbächerin“

Publikum erwünscht, Einlass ab 14.30 Uhr Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.

FF*GZ radioschauen.freies-radio.de