Nachruf Hartmut Schröder
Am Sonntag, den 13.02.22 erreichte uns mit tiefer Bestürzung die Nachricht, dass unser geschätzter und lieber Radiokollege und Freund Hartmut Schröder nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist.
Hartmut war viele Jahre lang ein prägender Teil des Freien Radios für Stuttgart. Mit seiner ruhigen und unaufgeregten Art hat Hartmut sich überall eingebracht, wo er helfen konnte. Das ging weit über sein Engagement in diversen Sendungen hinaus.
Die Sendungen, an denen Hartmut mitgearbeitet und die er wesentlich mitgestaltet hat, zeigen seine Liebe zur Musik in all ihren Genres, Stilen und Ausprägungen. Von der „Lavalampe“ als Magazin für Krautrock bis hin zu „Stroboskop“ mit den Schwerpunkten Techno, House und Minimal und dem Motto „Ihr macht ja wohl eher Tanzmusik“. Aber auch „Pathos FM“, eine Sendung in der monatlich mit pathetischer und sozialistischer Erbauungsmusik den Jahrestagen und Jubiläen in aller gebotenen Feierlichkeit gedacht wurde. Nicht zuletzt ist die Sendung „Morgenlatte – Theoriegewichse vom Feinsten“ zu nennen, in der sich Hartmut über viele Jahre den linken Debatten widmete und insbesondere den Kampf gegen den modernen Antisemitismus zum wiederkehrenden Bezugspunkt dieser Sendung machte.
Als Mitglied der Redaktion des FRS-Programmhefts „Modulator“ brachte er immer wieder Impulse und Ideen für den redaktionellen Teil ein, scheute aber auch keinesfalls die unangenehmen und aufwändigen Arbeiten beim Redigieren und Korrigieren der Programmhinweise. Darüber hinaus war Hartmut über viele Jahre hinweg bei der Erstellung des Endlosbands, wie wir unsere Musikrotation immer noch liebevoll nennen, die treibende und bestimmende Kraft. Sowohl die „Internationale“, in unzähligen Sprachen ausgegraben und aufgelegt, als auch das lange Krautrock-Stück zu Beginn jeder Endlosband-Playlist: das war Hartmuts Signatur. Denn Hartmut liebte nicht nur die Musik, Hartmut war auch stets ein politischer Mensch. Hartmut brachte sich immer in unsere Auseinandersetzungen ein, als kritischer Geist und mit festen Überzeugungen – ohne je einer der Schreihälse und Ideologen zu werden, aber trotzdem immer streitbar zu bleiben.
Auch darüber hinaus war Hartmut stets zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wurde. Viele der legendären Sommerfeste des FRS wären ohne seine Arbeit und seine pragmatische Art, die Dinge anzupacken, so nicht realisierbar gewesen.
Hartmut wird uns fehlen. Nicht nur im Radio. Hartmut war für viele von uns mehr als nur ein Kollege aus dem Radio, Hartmut war unser Freund und immer eine Inspiration. Sein Tod hinterlässt uns in Fassungslosigkeit und tiefer Trauer. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Ines und seiner Mutter Hildegard.
Die Trauerfeier und Beisetzung findet am 11. März um 14 Uhr auf dem Waldfriedhof statt. Es ist keine Trauerkleidung nötig. Come as you are.