Mozartkugeln

War Wolfgang Amadeus Mozart der größte Komponist aller Zeiten? Dieser wichtigen Frage will die Sendung "Mozartkugeln" natürlich nachgehen. Er hatte sicherlich eine ganz besondere Gabe für melodische Momente - Mozart war hier ein wahrer Meister der unerschöpflichen Erfindungskraft. Aber auch sein Gespür für magisch-dämonische Momente ist enorm, wie die Oper "Don Giovanni" beweist. Die Szene mit dem Komtur als "steinerner Gast" gehört zu den unheimlichsten Dokumenten der Operngeschichte. Die Sendung will nicht nur Mozarts biografische Entwicklung beleuchten, sondern vor allem auch seinen großen Einfluss auf andere Komponisten herausstellen. So haben Ludwig van Beethoven und Franz Schubert wohl am meisten von seiner grandiosen Kompositionstechnik profitiert. Aber auch bei neueren Tonschöpfern wie Gustav Mahler und Max Reger hat Mozart tiefe Spuren hinterlassen. Mahler soll noch auf dem Sterbebett nach Mozart gerufen haben - und von Max Reger ("der letzte Riese in der Musik") gibt es sogar Mozart-Variationen. Es ist beabsichtigt, zuweilen auch Studiogäste einzuladen, die als Musiker über ihre speziellen Erfahrungen mit dem "Phänomen Mozart" plaudern. Das macht die "Mozartkugeln" sicherlich noch appetitlicher und abwechslungsreicher. Unter Umständen sind auch Interpretationsvergleiche mit verschiedenen Dirigenten und Interpreten geplant. Dadurch wird die ganze Sache wesentlich bunter. Außerdem ist es sicherlich interessant, sich noch tiefer in die damalige Zeit zu versetzen und sich beispielsweise den Speiseplan Mozarts etwas genauer anzuschauen. Hat er sich wirklich gesund ernährt? Sein allzu früher Tod mit 36 Jahren lässt den Schluss völliger Überarbeitung zu. Es könnten aber auch noch andere Begleitumstände eine Rolle gespielt haben. Hat ihn sein Konkurrent Salieri wirklich vergiftet? Und welche Rolle spielt die katholische Kirche? Dies ist ein spannendes Thema, das wirklich unerschöpflich ist.

ALEXANDER WALTHER