06.11.2014 00:00 Uhr Wortspiel (eingestellt)
„Klagen ist für Toren“ ist eine neue Fassung der „Winterreise“ von Franz Schubert, für elektrische Gitarre und Gesang: ein bisschen schräg, ein bisschen experimentell, ein bisschen morbider als diese Songs von sich aus schon sind.
Schon lange sind wir diesem romantischen Liederzyklus verfallen, jeder von uns auf seine Art: hörend, singend, tastend, suchend, findend, bewundernd und sich wundernd. Und fremdelnd eigentlich mit den Interpretationen im klassischen Stil: kunstfertig, Kunstlied.
Mit unserer Fassung holen wir diese Lieder dahin, wo wir sie gerne hören wollen – angesiedelt eher auf der Strasse als im Konzertsaal, vielleicht zwischen Bänkel-Gesang und Folk-Song, zwischen rauer Stimme und verzerrter Gitarre.
Der Projekttitel ist ein Zeile aus dem Lied „Mut“, eine Selbstermutigung, ein Sich-Zurufen, ein Jetzt-aber-los. Und so gilt es ja auch für uns – schon lange haben wir an dieser Version gearbeitet, mutig zumeist, übermütig auch, manchmal verzagt. Aber dann wieder weiter: „Fliegt der Schnee mir ins Gesicht, schüttl´ ich ihn herunter / Wenn mein Herz im Busen spricht, sing ich hell und munter / Höre nicht, was es mir sagt, habe keine Ohren / fühle nicht, was es mir klagt, Klagen ist für Toren.“ Und jetzt ist es eben so weit – das Ganze soll in die Welt!